Thomas Lindgens, der mit seinem BSHV-Vizepräsidenten Rolf Erke das Konzert moderierte, begrüßte zunächst, noch vor Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens, das amtierende Königspaar Heinz und Sandra Nützel. Dann begannen die Liedberger Brauhausmusikanten unter Leitung von Rolf Strerath das Konzert und zeigten unter anderem bei „Mary‘s Boychild“ eindrucksvoll, weshalb sich die neun Musiker für anspruchsvolle Blasmusik zusammengefunden haben. Thomas Oldenbürger und Daniel März sind studierte Gitarristen und repräsentieren immer noch die Jüchener Musikschule „Pro Musica“, obwohl beide längst als Lehrer an verschiedenen Musikschulen des Rhein-Kreises Neuss arbeiten. Im Quartett mit Benedikt Fuhrmann (Gitarre) und Michelle Schulz (Querflöte) zelebrierten sie Choräle von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel. Dabei war Händels „Tochter Zion“ allemal wirkungsvoller als das Bach-Vorspiel zu „Jesu, meine Freude“, wegen des attraktiveren Arrangements für die Querflöte. Die Gitarristen Daniel März und Thomas Oldenbürger traten später nochmals auf mit zwei Soli und einem perfekt gespielten Duo mit der „Träumerei“ von Robert Schumann.
Wer den Namen des Hornisten „Wilhelm Junker“ liest, weiß, dass auf ihn Überraschungen zukommen. So gab es beim Dankeschön-Konzert für die Region Einzigartiges: Drei Alphörner standen im Altarraum, drei unter der Orgelempore, und musizierten trotz einer Distanz von 50 Metern wie aus einem Guss. Thomas Lindgens hatte angekündigt: „Lassen Sie sich von sechs Alphörnern und den Schweizer Bergen faszinieren.“
Den vollen Raum des Gotteshauses nutzte auch die „Band of the Grenadier Guards“ aus Kapellen. Das Blasorchester unter Leitung von Michael Feuster spielte zunächst vor dem Altar, dann in der Mitte, zuletzt unter der Orgelempore. „Special Guest“ war Katja Forg. Die 51-Jährige aus Erkelenz – „Jüchen ist mein zweites Zuhause“ – sang mit mächtigem Sopran „When Love Takes Over“, mit dem sie bei der Castingshow „The Voice of Germany“ noch im September die Jury um Peter Maffay beeindrucken konnte. Weitere Highlights waren das Klavierspiel von Dominik Oellers und des Kirchen- und Gospelchores „Spiritual Voices“. Wie auch dieser Gospelchor hatten sich nahezu alle Mitwirkenden auf Weihnachtsmusik spezialisiert Auch Nils Bosshammer und sein Freund Alexander spielten auf ihren Dudelsäcken gekonnt „Highland Cathedral“. Zum Ende füllte ein „Tochter Zion“ aller Künstler und des Publikums das Gotteshaus prächtig aus.
INFO
Illumination und Rentier-Gag per Laser
Was Jüchens Pfarrkirche St. Jakobus, 1900 eingeweiht und 1912 als dreischiffige Hallenkirche zum neugotischen „Niederrhein-Dom“ erweitert, besitzt eine reichhaltige Ausstattung. Dennoch wurde das Gotteshaus zum Dankeschön-Konzert des BSHV Jüchen vielfältig von Friedrich Kremer und Ulrich Clancett illuminiert.
Wie Neben geschmackvoller Raumillumination warfen sie per Laser beim „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ ein Rentier mit roter Nase auf die Orgelempore.