Jüchen (27.02.2021). „Was nutzt es uns, wenn wir hier die tollsten Ideen haben - und gehen damit an unseren gut 500 aktiven Schützen vorbei?“ Vize-Präsident Rolf Erke vom Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen 1880 e.V. (BSHV) bringt es auf den Punkt. Unter seiner Leitung hatte sich ein kleines Team mit einer Perspektiv-Entwicklung für das Schützenjahr 2021 beschäftigt. Verschiedene Ideen wurden seit Anfang des Jahres den Schützenzügen zur internen Beratung vorgelegt. „Das ist zwar mitten in der Corona-Krise ein sehr aufwendiges Unterfangen - doch es hat sich gelohnt, das Ohr ans Herz der Schützen zu legen,“ so Erke. Der Vizepräsident stellte in der jüngsten Sitzung die Ergebnisse der Befragung vor.

Mit überwältigender Mehrheit (85 %) sprachen sich auf diesem Weg die Mitglieder für die Absage des Schützenfestes Ende Mai 2021 aus. Die Hälfte der Mitglieder erteilte dem Vorstand den Auftrag, über eine wesentlich kleinere Ersatzveranstaltung wie ein Pokalschießen Ende Mai nachzudenken. Thomas Lindgens: „Diesen Auftrag nehmen wir ernst und stellen Überlegungen an, wie das denn gehen könnte - wenn denn überhaupt etwas zu diesem Zeitpunkt möglich sein sollte. Denn ganz klar ist:

Wir müssen ständig konkret planen und dürfen uns nicht von den Entwicklungen überrumpeln lassen - negativ wie positiv.“ Eine weitere Frage, die an die Schützen gerichtet wurde: Könnt ihr euch eine Art Schützen-Sommerfest im August 2021 vorstellen, würdet ihr euch so etwas wünschen? Auch dafür gab es eine Zustimmung von 52 % - die Überlegungen in diese Richtungen werden durch den Vorstand behutsam weiter fortgesetzt. Eine deutliche Mehrheit von 69 % der Mitglieder befürwortet einen Ehrungsabend für eine ganze Reihe von Jubilaren im Zusammenhang mit dem Königsehrenabend, der in Jüchen traditionell am letzten Oktoberwochenende im Schützenkalender

steht. „Auch diesen deutlichen Auftrag unserer Mitglieder zur weiteren Planung des Oktober-Wochenende haben wir angenommen und werden die Planungen aufnehmen,“sagt Präsident Lindgens.

Beeindruckt habe ihn, so Vizepräsident Rolf Erke, wie verantwortlich die Schützen mit diesen Themen um-gehen. Einerseits gebe es den deutlichen Willen, wieder als Schützen in Gemeinschaft mit der Bevölkerung zu feiern - andererseits spreche aus allen Zahlen und den zahlreichen Äußerungen rundherum ein sehr großes Verantwortungsbewusstsein und eine ebenso große Vorsicht der Schützen. „Nirgendwo habe ich Äußerungen der Sorte ‚Egal - wir wollen feiern um jeden Preis‘ wahrgenommen,“ so Erke weiter.

Präsident Thomas Lindgens ordnete die Vorstandsbeschlüsse entsprechend ein: „Wir sind uns sehr im Klaren darüber, dass derzeit im Leben der Menschen nicht Schützenfeste und ähnliches im Mittelpunkt stehen. Es gibt gerade wichtigeres, leider traurigeres, was die Menschen bewegt.“ Umso mehr sei es jetzt wichtig, alles zu tun, damit die Gemeinschaft der Schützen auch nach innen positiv gestärkt wird.

So beschloss der Vorstand auch, die Lizenz für eine Video-Konferenz-Plattform zu erwerben, die den Gremien des BSHV wie auch den Schützenzügen ab sofort für die Durchführung von virtuellen Besprechungen und Versammlungen kostenlos zur Verfügung gestellt wird. „Das ermöglicht auch virtuelle Treffen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt - eine ganz neue Möglichkeit, die wir da jetzt geschaffen haben,“ so Thomas Lindgens.

Jüchen (25.02.2021) (Die Schützenfest-Saison rückt unaufhaltsam näher - doch wie umgehen mit der Ungewissheit der Planungsmöglichkeiten im Zeichen der Corona-Pandemie. Grund genug für ein virtuelles Spitzentreffen der Jüchener Bruderschaften, der Schützen- und Heimatvereine und Dorfgemeinschaften am vergangenen Sonntag. Der Vorsitzende des Gemeindeheimat- und Schützenbundes (GHSJ), der Jüchener Schützenpräsident Thomas Lindgens, fasste die Situation zu Beginn zusammen: „Sicher haben die allermeisten Menschen gerade etwas ganz anderes im Sinn als Schützenfeste und fröhliche Feiern - wir Schützen stehen gerade nicht im Mittelpunkt und sind schon gar nicht das Maß aller Dinge.“ Und doch sei es wichtig, positiv nach vorne zu blicken und gemeinsam alle Schritte qualifiziert zu bedenken, „damit wir nicht überrascht dastehen und nicht wissen, wie es weitergeht wenn es denn wieder losgeht.“ Genau solche Perspektiven standen im Mittelpunkt der Videoschalte am vergangenen Wochenende. Einig waren sich alle Vereinsvertreter, wie in der Politik praktiziert, „auf Sicht zu fahren“. So beschlossen die Präsidenten und Brudermeister einstimmig, bis zum 31. Mai alle Veranstaltungen und insbesondere Schützenfeste der angeschlossenen Vereine abzusagen. Diese Absage sei alternativlos, da es keinerlei rechtliche Genehmigungsmöglichkeiten für größere Veranstaltungen gebe. „Analog zu den politischen Entscheidungsträgern werden wir uns nach dem 07. März erneut zusammenschalten und weiter über den Juni beraten. Im April dann wollen wir über den Juli sprechen, im Mai über den August und so weiter.“, erklärten alle Vorsitzenden. Lindgens zeigte sich angetan von der Kreativität in den einzelnen Gruppierungen, mit dem Lockdown und seinen gravierenden Folgen für die Bruderschaften, die Schützen- und Heimatvereine sowie die Dorfgemeinschaften umzugehen. „Hier zeigt sich wieder einmal, dass unser gemeinsames Bekenntnis zu Heimat trägt und positiv ausstrahlt -bis zu jedem einzelnen Mitglied unserer Gruppierungen.“ Als wesentlich bezeichneten die Vorsitzenden, Brudermeister und Präsidenten außerdem in diesem Zusammenhang die äußerst vertrauensvolle Zusammenarbeit untereinander aber auch mit der Stadt Jüchen und ihren Vertretern. „Die läuft gerade in diesen schwierigen Zeiten sehr gut - wir lassen uns da nicht auseinanderdividieren. Für Anfang März habe man wieder ein Gespräch mit Bürgermeister Harald Zillikens vereinbart um sich stets gegenseitig auszutauschen und abzustimmen“.

Man schaue trotz der derzeitigen schwierigen Situation zuversichtlich und hoffnungsvoll in die Zukunft, denn gemeinschaftlich werde man diese Krise meistern. 

Die Mitgliedsvereine hoffen und wünschen, dass möglichst bald die Pandemie ein Ende hat und man sich wieder zu geselligen Veranstaltungen vielleicht schon in der 2. Jahreshälfte treffen könne. Am wichtigsten wäre aber im Moment, dass alle Bürgerinnen und Bürger gesund blieben und man die Ausbreitung des Coronavirus verhindere. 

Weitere Informationen insbesondere zu den konkreten Absagen finden Sie auch auf der Homepage des GHSJ unter www.juechen-ist-heimat.de sowie den jeweiligen Internetseiten der angeschlossenen Vereine.

Bleiben Sie bitte alle gesund!

Die Mitglieder des GHSJ Jüchen