2020-02 - Mundartabend (Bericht)

Mundartabend des BSHV

Mundart kann man nicht lernen, Mundart muss man leben und vor allem erleben

VOLLES HAUS BEIM "Ovend op Platt"

JÜCHEN (10.02.2020) Mundart kann man nicht lernen, Mundart muss man leben und vor allem erleben. Wie jedes Jahr zum Ende des Winters hatte der Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen genau dazu eingeladen, nämlich Mundart in vielfältiger Weise mitzuerleben. So konnten die zahlreichen Zuschauer am 7. Februar im komplett gefüllten Forum der Gesamtschule ein abwechslungsreiches Programm vieler Akteure genießen, das zum nachdenklichen Zuhören, Mitsingen aber vor allem auch zum Lachen anregte. Direkt schwungvoll ging es mit dem Wassenberger Gesangsduo „Die zwei Lausbuben“ los. Hans Peter Menzen und Pejo Stefes aus Korschenbroich hatten schon im Jahr zuvor begeistert und brachten auch in diesem Jahr die Zuschauer mit Heinz Erhard-Texten und weisem Alltagshumor zum Lachen. Erstmalig dabei war Käthi Herbertz aus Wickrath, die wohl schon als Kind Urlaubspostkarten auf Platt formulierte. Aber auch die hiesigen Größen der Mundart wie Heinz Luchtmann, Konrad Eickels, Raimund Görtz und Günter Wilms, standen den anderen Gästen von auswärts in nichts nach. Besonders die gespielten Sketche „ Auf dem Arbeitsamt“ und „ Turnstunde im Seniorenheim“ kamen bei den Zuschauern bestens an und man konnte erleben, dass sogar eine waschechte Französin sich der plattdeutschen Aussprache gekonnt bedienen kann. Für richtig ausgelassene Stimmung sorgte dann schließlich mit ihrem mitreißenden Gesang die „älteste Boygroup Deutschlands“, wie sie sich selbst charmant betitelt: die Helpesflitscher aus Jüchen-Damm. 
„Wie können wir die Mundart erhalten und weiter tragen?“, überlegte Präsident Thomas Lindgens, der die Zuschauer kurzweilig und unterhaltsam durch den Abend führte. Er versprach, sich auch weiterhin mit solchen Abenden im Namen des BSHV Jüchen dafür einzusetzen. Damit steht er auch in direkter Nachfolge seiner Vorgänger als Präsidenten, die ebenfalls an diesem Abend ihren Beitrag zum Programm leisteten: Hans-Hubert Krall war ebenso Akteur auf der Bühne wie sein mittlerweile 94-jähriger Vorgänger Hubert Klinkhammer, ein echtes Urgestein der rheinischen Mundart. Der Bundestagsabgeordnete Ansgar Heveling referierte unterhaltsam über die Herkunft fünf rheinischer Begriffe und auch ein weiterer Politiker wurde am Ende des Abends auf die Bühne gebeten: Vereinspräsident Lindgens überreichte Bürgermeister Harald Zillikens ein Ortsschild für Jüchen, auf dem in Plattdeutsch zu lesen steht, wie der Wohnort hier heißt: Jööche! 
So ging ein für alle unterhaltsamer Abend zu Ende und wer noch weiter über das gerade so schön Erlebte „kallen“ wollte, konnte sich im Foyer des Gymnasiums noch bei dem ein oder anderen Getränk in der Pause und nach der Veranstaltung austauschen: Der Schützenzug der amtierenden und ebenfalls an diesem Abend anwesenden Majestäten des BSHV, Helga und Hans Reiner Jagdfeld, sorgte gekonnt für die Bewirtung der Besucher. 

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