Einer Tradition folgend, gründeten sieben Messdiener beim Frühschoppen nach einem Gottesdienst im Februar 1987 im ehrwürdigen Haus Steinbach einen Schützenzug. Schnell waren sie sich einig, dass sieben Zugmitglieder zu wenig seien. Daher entschieden sie sich, noch zwei Freunde aus dem damaligen Handballverein des TV Jüchen hinzu zu ziehen. Das Ergebnis zog dann beim ersten Schützenfest 1987 noch als Jungschützen durch Jüchen. Diese neun Gründungsmitglieder sind: Thomas Becker, Stephan Durst, Martin Hagelkreutz, Olaf Holz, Jürgen Krupp, Thomas Lindgens, Dietmar Offermanns, Markus Pesch und Jürgen Ritz. Im Juni des gleichen Jahres suchten und fanden sie den Zugnamen Preußens Gloria. Ebenfalls im Juni 1987 erweiterten sie die Mitgliederzahl auf das Volle Dutzend (also: 13). Die Zugänge waren Frank Antweiler, Alexander Heyers, Burkhard Kreutz und Marcus Salmann. Volker Fischer, der sich das Zugleben als förderndes Mitglied zwei Jahre angeschaut hat, stieß im Jahr 2011 dann als weiterer aktiver Schütze hinzu. Zur Zeit ist Oliver Höpken als einziges förderndes Mitglied ein regelmäßiger Gast bei Veranstaltungen des Zuges und des BSHV’s.

Da der Zugname stilprägend für die Uniform sein sollte, hexten die Preußen in den Anfangsjahren regelmäßig im Haus Steinbach um die Zugkasse aufzubessern. Dadurch konnten sie schon 1993 mit ihren neuen preußischen Ulanenuniformen durch Jüchens Straßen marschieren. Seitdem sind die Preußen im Regiment, auch durch die Tschapkas als passende Kopfbedeckung, eine nicht zu übersehende Gruppe.

Im Zugleben wird besonders auf den Zusammenhalt und die Kameradschaft geachtet. Sicherlich ist dies auch ein Grund, warum es in über 30 Jahren kaum personelle Änderungen gegeben hat. Der BSHV konnte und kann sich immer auf die Unterstützung und Mithilfe von Preußens Gloria verlassen; so stellte der Zug über mehrere Jahre mit Stephan Durst und Thomas Lindgens zwei Vorstandsmitglieder. Auch das gemeinschaftliche Feiern und Zusammenleben mit befreundeten Zügen versuchen sie möglichst intensiv zu pflegen: so halten die Preußen engen Kontakt zu Vereinen der Nachbarorte Otzenrath und Garzweiler und verschönerten mehrfach sowohl den Festzug der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Garzweiler als auch den der Klompenkirmes in Otzenrath. Bei letzterer war Preußens Gloria im Jahr 2011/12 Königszug mit S.M. Thomas und I.M. Anke Lindgens.

Darüber hinaus pflegen die Preußen auch engen Kontakt zur Jägerkapelle Hochneukirch, die seit über 25 Jahren in stattlicher Zahl den musikalischen Part beim freitäglichen Maibaumsetzen übernimmt. Schon legendär sind dabei die Runden durch die Jüchener Kreisverkehre (manchmal auch mit Bus oder Traktorgespann), die regelmäßig den Verkehr zum Erliegen bringen. Aus dieser Verbindung ist mittlerweile eine enge nicht mehr wegzudenkende Freundschaft geworden, beide Vereine unterstützen sich daher bei jeder Gelegenheit und feierten schon viele gemeinsame Stunden.

Ein weiterer Höhepunkt neben dem Schützenfest sind die gemeinschaftlichen Ausflüge. So besuchten sie schon den Ballermann auf Mallorca, erkundeten per Yacht die Kanäle der Niederlande, spazierten an der Nordseeküste Belgiens und waren auch schon Gast auf der Grünen Insel Irland. Im Jahr 2017 ging es anlässlich des 30jährigen Jubiläums für ein Wochenende mit den Frauen des Zuges an den Rhein nach Koblenz. Weil dieser Ausflug bei allen so gut angekommen ist, entschied man sich rasch, in 2018 einen weiteren nach Amsterdam folgen zu lassen. Apropos Frauen: An dieser Stelle ist auch mal ein Dank für die jahrelange Unterstützung des Zuges durch sie angebracht.

Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens im Jahr 2002 und des 25-jährigen im Jahr 2012 können die Preußen mit Stolz auf ihre Jubiläen zurückblicken, denn die zu diesen Zwecken veranstalteten Feiern waren für den Zug wie auch für die anwesenden Freunde, Gönner und Bekannten schöne und gelungene Abende, die allen noch lange in Erinnerung bleiben.

Einen Schützenkönig haben die Preußen bislang noch nicht gestellt. Aber als Übung dazu stellten sie bereits den Adjutanten im Regierungsjahr von Marc Neuß und Minister bei Helmut Esser und Bernd Käsmacher, sowie in Priesterath, Otzenrath und zuletzt in Holz und Garzweiler. Was also nicht ist, kann ja noch werden… Man ist auf jeden Fall auf alles vorbereitet…

Eines ist den Mannen aber wichtig: Preußens Gloria hat und wird sich immer zum Wohle des Schützenwesens einsetzen, steht dabei Neuem und Andersdenkenden gegenüber offen, ohne Traditionen, Werte und Wurzeln zu vernachlässigen. (Text/Bild: 2019)